Lese- und Rechtschreibförderung

Die Lese- und Rechtschreibkompetenzen und die damit verbundene Förderung hängen eng miteinander zusammen. Um diese an unserer Schule für die Kinder möglichst optimal individuell gestalten zu können, arbeiten wir mit verschiedenen Instrumenten und Fördermöglichkeiten.

Diagnose mit der Hamburger Schreibprobe (HSP)

Im zweiten Halbjahr des Jahrgangs 2 (etwa nach den Osterferien) setzen wir die Hamburger Schreibprobe ein. Mit der HSP erheben und dokumentieren wir die individuellen Lernstände unserer Schülerinnen und Schüler (SuS) im Bereich Rechtschreiben. Sie erfasst vorhandenes orthografisches Strukturwissen sowie bereits vorhandene Rechtschreibstrategien der einzelnen SuS. Diese schreiben dazu einheitliche, durch die Lehrkraft vorgelesene, Wörter und Sätze auf. Kleine Bilder bieten den Kindern hier oftmals eine Unterstützung.

Die daraus resultierenden Ergebnisse stellen die individuellen Stärken und Schwächen der SuS dar. Mithilfe von Vergleichswerten in Form von bundesweiten Normen dient uns die HSP als wichtiges Diagnoseinstrument um die Rechtschreibkompetenzen der einzelnen SuS und die damit verbundene Differenzierung im Deutschunterricht sowie die Zuordnung zu Förderangeboten wie dem Lese- und Rechtschreibförderunterricht (LRF) vorzunehmen. (Quelle: www.hsp-plus.de)

Lese- und Rechtschreibförderunterricht mit der FRESCH-Methode

Im Deutschunterricht selbst sowie im Lese- und Rechtschreibförderunterricht (LRF) arbeiten wir mit der FRESCH-Methode (Freiburger Rechtschreibschule). Dies besagt, dass sich die Rechtschreibung des für Kinder relevanten Wortschatzes durch folgende Strategien erklären lässt:

Schwingen: z. B. To-ma-te (lautgetreue Wörter, deren Schreibweise dem deutlichen       Silbensprechen entspricht)

Weiterschwingen: z. B. Berg à Berge (Wörter, die verlängert werden müssen, um die richtige Schreibweise am Silbenende hörbar zu machen)

Ableiten: z. B. Bäume à Baum (Wörter, die mit ä oder äu geschrieben werden, wenn es ein verwandtes Wort mit a oder au gibt)

Merkwörter: z. B. See (Wörter, deren Schreibweise man sich einprägen muss, da sie sich durch keine der oben genannten Regeln ergibt)

(Quelle: Brezing, H., Maisenbacher, D., Renk, G. J., Rinderle, B. und Wehrle, M. (2018): FRESCH – Freiburger Rechtschreibschule. Hamburg: AOL-Verlag).

Die Kinder werden durch verschiedene Übungen immer wieder an die Verwendung dieser Strategien erinnert, um sie so zu verinnerlichen und auch für freie Texte nutzbar zu machen.

Auch die Leseförderung nimmt bei uns einen hohen Stellenwert ein. Lesen gilt neben Schreiben und Rechnen als die wichtigste Kulturfertigkeit und ist die Basis für gesellschaftliche Teilhabe. Unter anderem stehen unseren Schülerinnen und Schülern hierzu folgende Angebote zur Verfügung. An der Nikolausschule gibt es in jeder Klasse eine verbindliche Lesezeit von 3 mal 20 Minuten pro Woche. 

 

Online-Plattform Antolin

Antolin ist eine Online-Plattform, die zum sinnentnehmenden Lesen motivieren soll. Jedes Kind hat ein eigenes Schülerkonto und kann hier nach dem Lesen eines Buches Quizfragen beantworten und so Punkte sammeln. Für die erreichten Punkte gibt es verschiedene Belohnungen, wie zum Beispiel das Freischalten eines Ausmalbildes oder das Überreichen von Leseurkunden. Zusätzlich bietet Antolin den Vorteil, dass Eltern und Lehrer auf diese Weise leicht einen Überblick über die Lesefähigkeiten der Kinder bekommen können.

Online-Platform LEON 

LEON (Leseraum Online) ist eine webbasierte Anwendung zur Leseförderung von Schülerinnen und Schülern. Die Kinder können hier digitale Texte alleine oder im Tandem lesen und auch ihre eigenen Vorlesebeiträge hochladen. 

Lesematerial in unserer Schulbücherei

Um die SuS aktiv dabei zu unterstützen, regelmäßig zu lesen und sie nachhaltig zum Lesen zu motivieren, steht den Kindern in unserer eigenen Schulbücherei ein großes Angebot an Lesematerial zur Verfügung. Die Kinder finden hier, in verschiedenen Lesestufen, Bücher zu verschiedensten Themen und Handlungen. Auch Sachbücher, Comics oder gar englische Bücher gehören fest zum Inventar.

Die Lehrpersonen besuchen die Bücherei mit den Kindern im Abstand von etwa zwei Wochen. In der Büchereistunde können die Kinder stöbern, verschiedene Bücher anlesen und sich so am Ende der Stunde für ein Buch entscheiden, welches sie sich für die nächsten zwei Wochen ausleihen dürften. Hierzu wird das Buch, wie auch in einer öffentlichen Bücherei, per Scanner im digitalen Büchereisystem erfasst. Die Kinder lernen hier somit auch, Regeln und Abläufe in einer Bücherei kennen.

Jährlicher Lesewettbewerb

Leseerfolge und Fortschritte der SuS werden individuell anerkannt und gewürdigt. Einmal im Jahr - im vierten Schuljahr - auch durch das Medienzentrum, welches die besten Lesetalente kreisweit sucht.

Auch unsere Schule nimmt jährlich an diesem Lesewettbewerb teil.

Zunächst wird auf Klassenebene der beste Vorleser gekürt. Danach muss sich der Gewinner auf Stadt- bzw. Gemeindeebene weiter durchsetzen. Der Endausscheid findet dann im Kreishaus statt. In der Jury sitzen neben der/dem Lesepatin/en auch Vertreterinnen bzw. Vertreter der Politik und der unteren Schulaufsicht.

Bei einer großen Abschlussveranstaltung wird der/die Gewinner/in bekannt gegeben. Zum Abschluss liest die Lesepatin/Lesepate als besondere Ehrung, exklusiv für das Gewinnerkind und dessen Klasse, vor.

Kooperation mit der Stadtbücherei 

Zwei Mitarbeiterinnen aus der Stadtbücherei kommen wöchentlich zu uns in die Schule, um mit den Kindern aus der Schuleingangsphase lesen zu üben. 

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